Briefe an die Gemeinde
Sommergruß des Pfarrers (2024)
Liebe Schwestern und Brüder im Pastoralbereich Hannover-Süd,
dieser Pfarrbrief erreicht Sie zu einer Jahreszeit, die uns den Klimawandel und seine Auswirkungen wieder sehr bewusst machen. Nicht nur in der heißen Jahreszeit laufen heiße Debatten um die Wirksamkeit der bisherigen und angezielten Maßnahmen, die die Erderwärmung eindämmen sollen. Das Thema brennt förmlich unter den Nägeln.
Vielen von uns ist die Sorge um die Natur und deren Bewahrung ein Herzensanliegen und sehr bewusst. Urban Gardening, die gärtnerische Nutzung von Flächen im Raum der Städte, liegt im Trend. Es zeigt ein Grundbedürfnis, selbst im naturärmeren Raum Natur in das eigene Umfeld zu bringen, mitunter zur Verbesserung des Klimas.
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Gärten erschaffen immer auch eine eigene Welt. In der ehemaligen DDR war der Kleingarten die eigene etwas heile Welt inmitten eines geschlossenen und repressiven politischen Systems von engen Grenzen. Innerhalb dieser engen Grenzen hatte der Garten etwas Befreiendes. Aus dem Wortumfeld der Begrenzung leitet sich auch das Wort Garten ab. Es kommt aus dem Hebräischen, vom Wort gan, das von gnn, dem Wort für beschützen bzw. hegen, abgeleitet wird. Das Wort Garten ist sprachlich verwandt mit Grenze und der Umwallung. Park, hebräisch pardes, meint einen von Mauern begrenzten Garten. So haben der Garten und der Park stets zwei Momente. Das Moment der Natur und das Moment der menschengemachten Grenze, ein Stück begrenzter Natur, die der Zierde und dem konkreten Nutzen durch den Anbau von Obst und Gemüse dienen.
Die jenseitige Sehnsucht nach einem Paradies entbindet die Menschen allerdings nicht von ihren diesseitigen Pflichten zur Bewahrung der Schöpfung. Ganz jenseits dieser theologischen Deutungen des Gartens als Ort tragen heute Gärten selbst im Mikrokosmos von Wohnhäusern zu besserem Klima und einer Abkühlung der Städte bei. Sie sind damit auch Zeichen der Sorge um das eigene Haus der Erde bzw. der Schöpfung. Dieses Bild des gemeinsamen Hauses greift Papst Franziskus in seiner zweiten Enzyklika „‚Laudato si‘
auf. Franziskus widmet sich der Notwendigkeit des verantwortlichen Umgangs mit der Schöpfung und sieht die ökologischen Fragen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit und die sozialen Fragen und damit die Bekämpfung der Armut als zwei Seiten der einen Medaille, die man nicht voneinander trennen kann.
Im Titel der Enzyklika greift er die sehr bekannte Wendung aus dem Sonnengesang des Franz von Assisi auf, der das Lob der Geschöpfe auf den Schöpfer besingt. Die Verantwortung für die Schöpfung ist zwar auch ein genuin christliches Thema. Papst Franziskus wendet sich mit seinem Schreiben aber bewusst an alle Menschen und erinnert an die gemeinsame Verantwortung, die Schöpfung zu bewahren und verantwortungsvoll mit ihr umzugehen.
Unser Engagement für die Bewahrung der Schöpfung im Pastoralbereich Hannover-Süd trägt dazu bei, dass sich auch kommende Generationen auf den Sommer freuen können, als Zeit der Erholung und des Genießens.
Eine schöne Sommerzeit!
Ihr Pfarrer
Thomas Kellner
Pfr. Dr. Kellner zum Jahreswechsel 2023/2024
Liebe Schwestern und Brüder im Pastoralbereich Hannover-Süd,
wenn Maria und Josef in Bethlehem angekommen sind, hat der Wirt im Krippenspiel seinen Auftritt. Er steckt seinen Kopf aus der Tür. „Kein Platz bei uns“, weist er die beiden ab, trotz flehentlicher Bitten. Es gibt wohl kein Krippenspiel ohne den Wirt. Dabei kommt er in der Weihnachtsgeschichte gar nicht vor. In der Bibel heißt es: „Maria gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, denn sie hatten keine Unterkunft.“ Die Kinder wären wahrscheinlich enttäuscht, wenn sie ein Krippenspiel ohne Wirt einüben sollten, der, mit Grillschürze und Schiebermütze ausstaffiert, Maria und Josef die Tür energisch vor der Nase zuschlägt. Es würde etwas fehlen. Wieso ist der Wirt für uns so wichtig, dass wir ihn erfinden müssen?
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Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Charles Dickens Weihnachtsmärchen, Maria und Josef – zu Weihnachten erzählen wir uns gern Geschichten von herzzerreißender Not, die am Ende gut ausgehen. Das fremde Kind findet Obdach, die hungrige Alte wärmt die erfrorenen Hände am blubbernden Ofen und wir atmen erleichtert auf.
Nur im wirklichen Leben, da ist es oft nicht so. Da verwirrt es eher, wenn abgerissene Gestalten durch die Gegend irren. Ist es eine Notsituation? Sind es gescheiterte Existenzen? Und wenn ihnen himmelschreiendes Unrecht widerfahren ist? Draußen vor der Tür stehen, betteln müssen, auf Wohlwollen und Beistand angewiesen sein. Das macht niemand gern. Es tut weh. Es ist demütigend. Maria und Josef müssen nicht nur an fremden Türen klopfen. Der Wirt weist sie auch noch ab und schickt sie in den Stall, eine doppelte Entwürdigung. Er verkörpert die Herzlosigkeit, die Leuten wie Maria und Josef entgegenschlägt, damals wie heute.
Die Geschichte rührt das Gefühl in uns an, selbst dieses kleine, hilflose Kind, diese arme Familie zu sein und abgewiesen zu werden. Sie rührt an die Angst, dass wir herzlos behandelt und ausgeliefert sind, als Kind, auf der Arbeit oder dem Amt, in der Familie, und dass wir ohnmächtig und verletzt zurückbleiben.
Brauchen wir den Wirt in der Weihnachtsgeschichte deshalb, um diese ganze Herzlosigkeit zu spüren – und gleichzeitig den erlösenden Zipfel Menschlichkeit am Ende? Der Wirt gehört zu den Eingesessenen. Maria und Josef sind fremd. Sie sind arm dran. Sie haben nichts vorzuweisen, haben nichts zu sagen. Sie haben nur sich selbst. Und Gott. Das genügt. So schildern es die Krippenspiele. Letztendlich öffnet Menschlichkeit die Türen, Gottes Menschlichkeit. Maria gebiert das Gotteskind. Die Bettelleute werden zur heiligen Familie, nicht aufgrund menschlicher Leistung, sondern weil Gott sich zeigt und uns mit einer freundlichen und einladenden Geste die Tür zum Leben öffnet. So gesehen, ist er das genaue Gegenbild zu dem abweisenden Herbergsvater, der unwirtlichen Wirtsfigur unserer Krippenspiele. Er ist ein wirklicher Gastfreund, der uns durch seinen Sohn zurufen lässt: „Kommt herein! Auf euch habe ich gewartet. Alles ist bereit. Herzlich willkommen!“
Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2024!
Ihr Pfarrer
Thomas Kellner
Grußwort unseres Pfarrers Dr. Kellner (Sommer 2023)
Liebe Schwestern und Brüder im Pastoralbereich Hannover-Süd,
meinen Sommerurlaub habe ich bisher, von wenigen Ausnahmen abgesehen, immer in südlichen Ländern verbracht. Ich liebe die Wärme. Das südliche Licht und die Sonnenstrahlen tun nicht nur meiner Seele gut. In manchen Ländern kann es im Sommer aber auch schon mal richtig heiß werden. Vor einigen Jahren schon zeigte das Außenthermometer meines Autos in der Toskana einmal 38 Grad an. Damals war das für mich eine Sensation. Inzwischen sind solche Temperaturen auch im eher kühlen Deutschland keine Seltenheit mehr. Wir haben uns daran gewöhnt. An die Klimakrise auch.
Der Sommer 2022 war der viertwärmste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die Analyse des Trends der Anzahl von Hitzetagen, an denen es wärmer als 30 Grad ist, zeigt von 1951 bis 2021 einen Anstieg von 7,2 Tagen in Deutschland. Bereits jetzt haben Hitzewellen auch bei uns spürbare Auswirkungen auf die Gesundheit.
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Allein im letzten Jahr mussten laut Robert-Koch-Institut schätzungsweise rund 4.500 zusätzliche Todesfälle verzeichnet werden.
Die Kommunen sind von der 93. Gesundheitsministerkonferenz (2020) dazu aufgerufen worden, innerhalb von fünf Jahren Hitzeaktionspläne zu entwickeln. Vor kurzem hat sich die Region Hannover an die Kirchengemeinden gewandt. Wir wurden gefragt, ob wir unsere Kirchen für die Bevölkerung als kühlende Aufenthaltsorte zur Verfügung stellen. Dem haben wir, wo es möglich ist, gerne zugestimmt.
Inzwischen frage ich mich allerdings, was die Menschen wohl im Ernstfall in unseren Gotteshäusern machen werden. Fernsehen, lesen, miteinander reden oder auf ihren Smartphones und mitgebrachten Computern arbeiten oder spielen? Vielleicht zünden Sie auch einfach eine Kerze an und sprechen ein stilles Gebet. Wäre ja immerhin möglich.
Noch nie war ich auf das Sommerwetter in Deutschland so gespannt wie in diesem Jahr. Ob ich meinen schon vor langer Zeit gebuchten Toskana-Urlaub doch besser wieder storniere?
In diesem Jahr ist mir beim Beten der Pfingstsequenz eine Aussage über den Heiligen Geist besonders in Erinnerung geblieben: „Komm herab, o Heil’ger Geist, … In der Unrast schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kühlung zu.“ Aus diesem Gebet aus dem Jahr 1200, das dem Erzbischof von Canterbury, Stephan Langton, zugeschrieben wird, spricht eine etwas unheimliche Weitsicht.
Ihnen allen wünsche ich einen erfrischenden Sommer!
Herzliche Grüße
Ihr Pfarrer
Thomas Kellner
Grußwort des Kaplans zu Pfingsten 2023
Grußwort unseres Pfarrers Dr. Th. Kellner zu Weihnachten 2022 und zum Jahreswechsel
Liebe Schwestern und Brüder im Pastoralbereich Hannover-Süd,
der Tod von Queen Elizabeth II. im September hat mich an meinen ersten England-Aufenthalt im Jahr 1977 erinnert. Ich war damals 14 und nahm an einem Schüleraustausch mit unserer Partnerstadt Stroud in der Grafschaft Gloucestershire teil. Überall im Land wurde damals das silberne Thronjubiläum der Königin gefeiert. Mit ihrem perlenbesetzten Diadem auf dem Kopf schaute sie nicht nur von den unzähligen Fähnchen herab, die überall im Land aufgehängt oder aufgesteckt waren. Ihr Konterfei lächelte mich mit der gewohnten königlichen Milde auch von Bleistiften, Regenschirmen, Kaffeetassen, Wandtellern und Aschenbechern an. Das war für mich neu und so führte ich bei meiner Rückreise selbstverständlich auch ein königliches Souvenir in Form eines Plastikuntersetzers mit mir. God save the Queen! Ich hatte meine erste royale Lektion gelernt.
Noch etwas anderes ist mir von diesem Aufenthalt in lebendiger Erinnerung geblieben: Der Kamin im Haus meiner Gastfamilie. Meine Gasteltern bewohnten mit ihren vier Kindern ein altes, typisch englisches Einfamilienhaus. In ihrem Wohnzimmer saßen wir fast jeden Abend vor einer offenen Feuerstelle. Mein Gastvater ermunterte mich, den Kamin anzuzünden. Das war anfangs gar nicht so leicht, aber mit jedem Abend wurde meine Routine besser. Und bald gelang mir das Feuermachen mühelos. Nach kurzer Zeit hatten alle, die im Haus waren, ihre Plätze eingenommen. Es gab heißen Tee mit Milch, dazu etwas Gebäck. Einen Fernseher brauchten wir nicht. Wir schauten ins Feuer und irgendwie entstand dann immer ein Gespräch. ...
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Mein Englisch war damals noch sehr am Anfang, aber alle bemühten sich um Verständigung. Ganz selten traute sich Peter, mein Austauschpartner, mit mir Deutsch zu sprechen. Er konnte es gut, aber ihm fehlte wohl etwas der Mut. Dafür konnte er ausgezeichnet Gitarre spielen. Darum beneidete ich ihn.
Feuer hat Menschen aller Zeiten fasziniert. Schon immer haben sie um ein Feuer herumgesessen, gekocht und miteinander gegessen. Sie sind sitzen geblieben, haben von ihren Erlebnissen berichtet und sich am Feuer in kalten Nächten gewärmt. Diese Wärme tut uns gut. Das spüren wir in diesem Winter ganz besonders. Viele von uns haben die Temperaturen in ihren Wohnungen und Häusern wegen der Energiekrise reduziert. In den Kirchen unseres Pastoralbereichs haben wir auf das Heizen vollständig verzichtet. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass in den meisten – vielleicht sogar in allen – Krippendarstellungen die Hirten an einem Lagerfeuer sitzen? Was für ein großartiges Symbol für die wärmende Liebe unseres Gottes, die mit der Ankunft des göttlichen Messiaskindes erfahrbar wird. Um dieses Feuer unseres Glaubens versammeln wir uns immer wieder. Es wärmt nicht nur unser Herz. Es bringt auch Licht in so manche dunkle Stunde, die wir miteinander durchstehen müssen.
Ein frohes Weihnachtsfest und ein friedliches, von diesem göttlichen Feuer erfülltes neues Jahr 2023 wünscht
Ihr/Euer Pfarrer
Thomas Kellner
Grußwort zum Sommer 2022
Liebe Schwestern und Brüder im Pastoralbereich Hannover-Süd,
als Student habe ich einmal einige Besinnungstage im Kloster Maria Laach in der Eifel verbracht. Mich beschäftigte damals die Frage, ob für mich auch ein Leben in einem Kloster denkbar sei. Das benediktinische „Ora et labora!“ – „Bete und arbeite!“ hatte mich sehr angesprochen. Ich stellte mir ein Leben als Mönch vor, der einerseits im Kuhstall und auf den Feldern seiner Arbeit nachging und anderseits die regelmäßigen Gebeten der Mönche verrichtete. Von dieser Vorstellung musste ich mich jedoch schnell wieder verabschieden. Die Laacher Benediktiner hatten sich schon Jahre zuvor von ihrer Ökonomie, also ihrer Landwirtschaft, verabschiedet und die Ländereien an umliegende Bauern verpachtet. Sie war unwirtschaftlich geworden und niemand wollte mehr die schwere körperliche Arbeit machen. Meinen Plan, benediktinischer Mönch zu werden, gab ich also wieder auf und wurde Weltpriester mit einem gewissen Hang zur Gartenarbeit.
Ganz umsonst waren die Tage in der Eifel dennoch nicht. Aus der klösterlichen Lebensart habe ich ein Wort mitgenommen, das mir gerade dann wieder in den Sinn kommt, wenn ich Pausenzeiten genießen darf. Unmittelbar nach dem gemeinsamen Mittagessen trafen sich die Mönche täglich zum Kaffeetrinken in einem anderen Raum. Sie setzten sich in kleinen Gruppen zusammen und tauschten die neuesten Nachrichten und Erfahrungen aus. Diese Zeit und den Ort, an dem sie sie verbrachten, nannten sie Rekreation. Im Deutschen bedeutet das so viel wie Wiederschöpfung. Dieses Wort gefällt mir bis heute. Es erinnert mich daran, dass diese Zeiten notwendig sind, um nicht auszubrennen und damit völlig zu er-schöpfen. Schließlich hat der große Schöpfer am siebten Tag auch eine Auszeit genommen und sich an seinem Werk gefreut. Das-Leben-Genießen liegt also durchaus auf seiner Linie.
Ihnen allen wünsche ich einen schönen Sommer und vor allem eine gute Rekreation!
Herzliche Grüße
Ihr Pfarrer Thomas Kellner
Weihnachtsgruß 2021 von Pfr. Dr. Thomas Kellner
Liebe Schwestern und Brüder im Pastoralbereich Hannover-Süd,
während der Corona-Pandemie haben wir alle miteinander etwas lernen müssen, das uns schon beim Autofahren mehr als schwerfällt, Abstand zu halten. Hinzu kommt die ständige Verpflichtung, unser Gesicht mit einem Mund-Nasenschutz zu bedecken. Als die ersten Gottesdienste nach dem großen Lockdown im Frühjahr 2020 wieder anfingen, begrüßte einer meiner evangelischen Kollegen seine Gottesdienstbesucher in Dachau mit den Worten: „Herzlich willkommen zu unserem ersten Banditengottesdienst!“ Manchmal komme ich mir wirklich so vor, besonders, wenn ich im Gottesdienst die Kommunion austeile.
Wenn ich in der Anfangszeit der Corona-Pandemie einkaufen ging, begegnete ich meinen Mitmenschen mit der Vorstellung, einer von ihnen würde mich bestimmt anstecken. Also blieb ich misstrauisch stehen, bis sie an mir vorbeigegangen waren. Ich hörte auf zu atmen und schaute nach unten. Mit mir machten sie es genauso. Sie wichen aus, wechselten den Gang, blieben stehen und wandten sich ab.
Es ist einfach paradox! Die Corona-Pandemie verlangt von uns das genaue Gegenteil von dem, was wir uns eigentlich wünschen: Nähe, Zuwendung, gegenseitiges Vertrauen und aufatmen zu können. Das Gesicht des anderen möchte ich sehen, weil ich darin erkennen kann, wie es ihm geht und mit welcher Haltung er mir begegnet. Und von mir selbst sollen das andere auch sehen können. Es wird wohl noch etwas Zeit brauchen, bis das wieder wie vor der Pandemie möglich ist.
Wie großartig und unglaublich schön, dass uns an Weihnachten genau diese Erfahrung mit Gott geschenkt wird! Er zeigt uns sein Gesicht. In dem Kind in der Krippe lächelt er uns liebevoll zu. Berührungsängste mit uns Menschen sind ihm fremd. Soviel Nähe des Himmels könnte einem schon den Atem stocken lassen. Aber das genaue Gegenteil ist sein Wunsch für uns, dass wir in seiner Gegenwart aufatmen können und Vertrauen wagen, nicht nur an Weihnachten. Diesem Wunsch schließe ich mich für Sie gerne an.
Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2022!
Ihr Pfarrer
Thomas Kellner
Pfarrer Dr. Thomas Kellner stellt sich vor
Liebe Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Bernward,
am 18. April werde ich in Laatzen, St. Oliver von Propst Dr. Christian Wirz in das Amt als Pfarrer des Pastoralbereichs Hannover-Süd eingeführt. Dieser Tag wird für mich ein besonderer Tag sein. Nicht nur, weil für mich ein neuer Lebensabschnitt als Leiter und Seelsorger von vier Pfarreien beginnt, sondern auch weil sich an diesem Tag zum 50. Mal der Tag meiner Erstkommunion jährt. Diesen Tag pflege ich genauso in meinem Gedächtnis wie meinen Geburts- und Namenstag oder die Daten von Diakon- Priesterweihe und Primiz.
An diesen Tag habe ich noch viele Erinnerungen. Zum Beispiel, dass ich jedes Mal während der Predigt unseres damaligen Pfarrers in der St. Mauritius-Kirche zu Desingerode zusammenzuckte, wenn er den Namen des Apostels Thomas nannte. Bis heute ist das Evangelium vom „ungläubigen“ Thomas am Weißen Sonntag der Standardtext. Ich erschrak, weil ich dachte, dass der Pfarrer mich meint, mich Thomas Kellner. Ich befürchtete, eine seiner spontanen Fragen, zu denen er gelegentlich neigte, beantworten zu müssen. Das war zum Glück nicht der Fall. Gott sei Dank! Eigentlich hat sich seit diesem Tag nichts geändert. Ich fühle mich in jeder Messe immer noch angesprochen, vom Wort Gottes und von der Feier der Eucharistie. Sogar meine Management-Theologie, die ich in meiner Doktorarbeit entwickelt habe, basiert im Wesentlichen auf Einsichten der Eucharistielehre. In den letzten Jahren habe ich sie an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Aufgaben in Deutschland, Österreich und der Schweiz weitergeben und weiterentwickeln dürfen.
Als promovierter Pastoraltheologe bin ich mit Theologie allein nie zufrieden. Meine Theologie ist immer auf der Suche nach Praxis und aus meiner Praxis entsteht vielleicht wieder neue Theologie.
Wie das mit vier Pfarreien gleichzeitig gehen soll, kann ich mir im Augenblick ganz und gar (noch) nicht vorstellen. Da bin ich tatsächlich
Ihr
ungläubiger Pfarrer Thomas Kellner
Weihnachtsgruß des Pastoralteams (2020)
Liebe Gemeinde,
vor uns liegen die Weihnachtstage, und in diesem Jahr sind diese eine große Herausforderung: Begegnungen mit Augenmaß, Feiern mit Abstand, Gottesdienste mit wenigen Teilnehmern und ohne Weihnachstlieder ...
Ich freue mich aber mit dem ganzen Pastoralteam, dass so viele von Ihnen ihre Kraft, ihre Zeit und ihr Engagement aufgebracht haben, die Adventstage und besonders jetzt auch die Weihnachtstage trotz der Corona-Pandemie zu wertvollen Tagen zu machen.
Und wenn nicht alle an den Gottesdiensten am Heiligabend oder Weihnachten teilnehmen können, laden ja auch die Neujahrsgottesdienste und das Dreikönigsfest zum Besuch eines Gottesdienstes ein. Vielleicht ist es Ihnen auch möglich, sich auf den Weg zu machen, um bei der Krippe vorbeizuschauen. In unseren Kirchen stehen dafür an den Feiertagen die Türen offen.
Aber die Situation in diesem Jahr lädt uns ganz besonders ein, ...
Zweiter Brief von Pfarrer Berkefeld anlässlich der Corona-Krise
(Eine Änderung betrifft die aus St. Oliver übertragenen Gottesdienstzeiten.)
Liebe Gemeindemitglieder und Kirchenbesucher, liebe Schwestern und Brüder!
Leider müssen wir in diesem Jahr die Kar- und Ostertage in einer sehr anderen Weise verbringen als viele von uns das gewohnt sind. Wir hatten gehofft, dass sich die Corona-Pandemie bis zu diesem höchsten Fest unseres Glaubens soweit hätte bezähmen lassen, dass uns die gemeinsame Feier der Gottesdienste möglich sein würde. Doch stellen wir fest: Wir Menschen stoßen an unsere Grenzen. Aber: ...
Erster Brief von Pfarrer Berkefeld an die Gemeinde anlässlich der Coroana-Krise
Liebe Gemeindemitglieder und Kirchenbesucher, liebe Schwestern und Brüder! Schweren Herzens hat unser Bischof Heiner verfügt, dass bis auf weiteres keine öffentlichen Gottesdienste mehr gefeiert werden dürfen, um einer allzu schnellen Ausbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken. Die Sonntagspflicht für alle Katholiken ist aufgehoben. Noch wissen wir nicht, wann diese Regelung endet. ...
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freunde und Gäste in St. Bernward!
Wer die Geschichte von der Feldmaus Frederik kennt, fühlt sich vielleicht in dem Gedicht von Christian Wagner an sie erinnert. Was er in seinem Sommergedicht so verheißungsvoll schreibt, das wünsche ich uns allen in diesen Wochen des Sommers mit seiner Ferien- und vielleicht auch Reisezeit.
„Liebe Brüder und Schwestern im Herrn“
Nach einem Jahr muss ich wieder weitergehen. Hiermit möchte ich mich von Ihnen verabschieden, denn ab dem 1. September übernehme ich eine Pfarrei in meinem Bistum Thorn. Die Zeit hier war für mich eine schöne und reichhaltige Zeit. Mit Einigen habe ich schon nähere Bekanntschaft geschlossen, und jetzt... !
Ich bedanke mich bei allen für die vielen Bekundungen des Wohlwollens, der Freundlichkeit und des Bedauerns wegen meines Weggehens. Ein Dank auch an diejenigen – davon bin ich fest überzeugt – die für mich und andere Priester gebetet haben. Meinerseits habe ich Sie stets in meine Gebete eingeschossen.
Nochmals herzlichen Dank für alles, was ich in dieser Pfarrgemeinde erleben durfte.
Vergelt’s Gott!
Ihr Pastor Rychert
Wir können uns freuen! Obwohl die Abberufung von Pastor Rychert zurück in sein Heimatbistum für uns alle so überraschend kam, bleibt das Team der Hauptamtlichen nicht ohne einen dritten Priester. Für unseren Pastoralbereich Hannover-Süd wurde Pastor Christoph Müller zum Pfarrvikar ernannt. Derzeit macht er noch die Vakanzvertretung in Springe, aber bereits im Laufe des Septembers wird er zu uns kommen und ins Pfarrhaus von St. Augustinus ziehen. Im nächsten Pfarrbrief wird er sich uns sicherlich selber vorstellen. Aber da man gute Nachrichten nicht zurückhalten soll, bekommen Sie diese ersten Informationen schon jetzt. Heißen wir Pastor Müller herzlich willkommen, freuen wir uns auf ihn!
Liebe Gemeindemitglieder, eine weitere Veränderung wurde vom Kirchenvorstand beschlossen und betrifft vor allem den Kirchort St. Eugenius: Unsere dortige Sekretärin, Patricia Thiele, beendet zum 30. Juni ihre Arbeit. Nach ausführlicher Diskussion hat der Kirchenvorstand beschlossen, wegen der geringen Besucherfrequenz die Stelle nicht erneut auszuschreiben, sondern das Büro mit dem Büro von St. Bernward zusammenzulegen. Zukünftig werden Sie gebeten Messbestellungen und Anfragen zur Anmietung des Pfarrheimes im Döhrener Büro zu machen (Hildesheimer Str. 241, Tel: 83 18 80).
Ich bitte Sie, diese Veränderung wohlwollend mitzutragen.
Ihr Pfarrer Berkefeld
Gemeindebrief zur Fastenzeit 2018
An den ersten Sonntagen des neuen Jahres hören wir aus den Evangelien von den Berufungserfahrungen der ersten Jünger. Wir hören von diesem besonderen Anfang der ersten Gemeinschaft, die sich um Jesus scharte.
Mich fasziniert es immer wieder wie es Jesus gelang, das Interesse dieser Menschen zu wecken und sie zu ermutigen, dem inneren Impuls nachzugeben und sich auf das Wagnis des Mitgehens einzulassen. Aber was müssen das auch für Menschen gewesen sein, die für seine Botschaft empfänglich waren?
Gemeindebrief von Pfarrer Berkefeld (Oktober 2017)
Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Leserinnen und Leser unseres Pfarrbriefes!
Von dem Philosophen Arthur Schopenhauer (1788-1860) stammt der Satz: „Im Menschenleben ist es wie auf der Reise: Die ersten Schritte bestimmen den ganzen Weg.“
Schon im ersten Schritt einer Reise geben wir die Richtung an und damit auch das Ziel, auf das wir zugehen, oder von dem wir uns angelockt fühlen. Mit dem Setzen des ersten Schrittes nimmt der Gehende seinen Weg an. Und die Art und Weise wie dieser erste Schritt gesetzt wird, zuversichtlich oder zögernd, kraftvoll oder zaghaft, offenbart vielleicht bereits das Vorzeichen, unter dem dieser Weg gegangen wird.
„Die ersten Schritte bestimmen den ganzen Weg.“
Weihnachtsbrief 2017 von Pfr. Berkefeld
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Gäste,
von dem bengalischen Dichter und Philosophen Tagore stammt der Satz: „Jedes neugeborene Kind bringt die Botschaft, dass Gott sein Vertrauen in die Menschheit noch nicht verloren hat.“ Aus diesen Worten kann man sehr viel Hoffnung heraushören. Eine Hoffnung, die vielleicht auch den ersten Blick von Eltern auf ihr neugeborenes Kind begleitet. Die Hoffnung, dass es diesem Kind gutgehen, und dass es selbst ein guter Mensch werden möge. Die Hoffnung, dass mit diesem unschuldigen Kind etwas ganz Gutes in diese Welt gekommen ist, das vielleicht dabei helfen wird, die Menschheit insgesamt ein wenig besser zu machen. Tagore spricht angesichts eines Neugeborenen auch von Gott und von seinem Vertrauen in die Menschheit, das noch nicht verloren wurde. Er scheint also die Gefahr zu sehen, dass dieses Vertrauen Gottes ein Ende haben könnte.
Nun begehen wir in diesen Tagen das Weihnachtsfest. Und auch wir schauen auf ein neugeborenes Kind. Verschiedene Krippendarstellungen stehen in den vielen Kirchen und bei uns Zuhause und laden zur Betrachtung ein. Unzählige Bilder von Künstlern unterschiedlichster Epochen haben die Geburt dieses Kindes zum Gegenstand. Warum? Was sollen wir sehen?
Das Kind auf unseren Weihnachtsbildern ist kein gewöhnliches Menschenkind. Es ist Gottes Sohn. Es ist Gott. Gott, der als ein wehrloses Kind geboren wird. Gott, der auf diese Weise sein Vertrauen in den Menschen zeigt, weil er sich durch diese Geburt für immer an die Menschheit bindet.
Das Weihnachtsbild ist ein Bild voller Hoffnung, denn es weiß nichts von einem möglichen Ende des Vertrauens Gottes in die Menschheit. Im Gegenteil, für immer bleibt er ihr verbunden. Er weiß um das Gute, das oftmals verborgen in seinem Ebenbild, dem Menschen, liegt. Aber er wird es ans Licht bringen. Er wird erlösen und vollenden, was er begonnen hat. Deshalb wird er ein Mensch. Er wird ein Mensch, damit der Mensch sein Vertrauen in Gott nicht verliert.
O du fröhliche, du selige, Gnaden bringende Weihnacht!
Thomas Berkefeld, Pfarrer
Brief zu Ostern 2017 von Diakon G. Jonissek
Liebe österliche Gemeinde.
Ich brauche Ostern!
Mein Ostererlebnis in diesem Jahr fing schon in der Fastenzeit an. Mein „Aha Erlebnis“ hatte ich, als ich mit einer Gruppe evangelischer Konfirmanden die Kreuzwegstationen in unserer Kirche gegangen bin. Erst einmal habe ich mich darüber gefreut, dass auch sie ein richtiges Interesse an dem Geschehen hatten, was Jesus auf seinem Weg von der Verurteilung bis hin zu seiner Grablegung begegnet ist.
Brief zur Fastenzeit 2017 von Pfarrer M. Pyrek
Liebe Gemeindemitglieder,
auf einem oberbayerischen Bauernhof baute die Familie kurz vor Heiligabend die Weihnachtskrippe auf. Ein Stall wurde hingestellt, dann die Hirten mit ihren Schafen, die Engel, der Stern von Bethlehem wurde über dem Stall angebracht, Ochs und Esel wurden in den Stall hineingestellt und schließlich Maria und Josef. Endlich stellte die Bäuerin auch die Krippe in den Stall. Jetzt fehlte nur noch das Jesuskind. Aber: Es war nicht auffindbar. Weihnachten ohne das Jesuskind! Das konnte nicht sein.
Gemeindebrief von Diakon Gerd Jonissek
Liebe Gemeinde.
Ja, nun ist es soweit. Ich habe mein 65. Lebensjahr im April 2016 vollendet und darf nun, nach über 47 Dienstjahren, in den Ruhestand gehen. 30 Jahre Dienst im Forschungslabor der MHH, 3 Jahre Labor und gleichzeitig Gemeindeaufgaben, und 17 Jahre Dienst in der Gemeinde liegen damit hinter mir. Davon auch 9 Jahre zusätzlich als ehrenamtlicher Notfallseelsorger bei der Berufsfeuerwehr Hannover. Eine wertvolle Zeit, die mich ganz besonders geprägt hat. Alles habe ich gern getan; letzteres eher auch als Berufung erfahren.
Weihnachtsbrief 2016 von Pfarrer M. Pyrek
Liebe Schwester und Brüder.
Jedes Jahr, meistens am Heiligen Abend bringen die Pfadfinder in unsere Pfarrgemeinden ein besonderes Licht. Dieses Licht wird von Bethlehem - wo Jesus geboren wurde - entzündet, und per Flugzeug nach Wien und später nach ganz Europa gebracht.
Osterbrief 2013 von Diakon G. Jonissek
Liebe, in brennender österlichen Freude lebende, Gemeinde.
Wie ein Lauffeuer ging es an jenem 13. März 2013 um 19.06 Uhr durch die Medien. Die ganze Welt hat es innerhalb nur weniger Augenblicke gleichzeitig erfahren: Habemus papam. Wir haben einen neuen Papst.