Weihnachtsbrief 2016
Liebe Schwester und Brüder.
Jedes Jahr, meistens am Heiligen Abend bringen die Pfadfinder in unsere Pfarrgemeinden ein besonderes Licht. Dieses Licht wird von Bethlehem - wo Jesus geboren wurde - entzündet, und per Flugzeug nach Wien und später nach ganz Europa gebracht.
Viele von uns zünden in diesen immer kürzeren und dunkleren Tagen ein Licht oder eine Kerze an. Sie erhellen die Dunkelheit und schenken uns die Wärme und Orientierung.
Ohne Licht ist unser Leben glanzlos und grau. Der französische Dichter G. de Laurigandie hat es so ausgedrückt: „Es gibt viele Menschen, die beinahe sündlos leben. Ihr Leben fließt dahin im ruhigen Strom ihres Berufes und ihrer Familie. Sie erfüllen im Großen und Ganzen Gottes Willen in ihrem Alltag. Und doch scheint uns ihr Leben schal, ohne Freude, ohne Licht. Es fehlt ihnen die Liebe. Sie sind wie ein gut gebauter Herd, in dem das Feuer erloschen ist. Sie sind anständige Menschen, anstatt Heilige zu sein.“
Das Geheimnis des Lichtes, das vor 2000 Jahren in die Welt kam, feiern wir in der Heiligen Nacht, an Weihnachten. Das neugeborenes Jesuskind sagt zu uns: „Ich bin das Licht der Welt“. Gott hat das Licht in unsere Finsternis gesandt, seinen Sohn Jesus Christus. Sein Licht vertreibt alles Dunkel, alle Angst, alle Schuld. Seine Liebe überwindet unsere Kälte und unsere Lieblosigkeit. Seine Botschaft ist ein Leuchtturm der Hoffnung und Orientierung für unser Leben. Er lasse uns zu Zeugen des Lichtes werden. Weihnachten, es ist der Tag, an dem wir ein Licht entzünden, durch unser Tun, durch unser Wort, durch unser Leben.
Wir sollen sein Licht anzünden und weitergeben. Ein Licht der Hoffnung, so dass andere nicht verzweifeln. Das Licht des Glaubens, so dass andere Halt finden. Das Licht der Freude und das Licht der Wahrheit. Das Licht der Liebe, so dass Einsamkeit überwunden wird. Das Licht eines Besuches, einer Zärtlichkeit, einer Aufmerksamkeit. Das Licht eines guten Wortes, eines Wortes der Anerkennung, der Freundschaft. Das Licht des Lebens an Kinder, an eigene, an fremde, ihnen Leben und Zukunft ermöglichen und erhalten, ihnen Raum geben, Orientierungspunkt sein.
Licht weitergeben, das kann nur, wer selber Licht ist. Das wünsche ich Ihnen und mir.
Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Ihr Pfarrer M. Pyrek